Der Aufschlag im #Pickleball

Das Beste vorweg: Der Aufschlag im Pickleball ist leicht zu lernen und auszuführen. Anders als etwa im Tennis oder Tischtennis, wo man typischerweise viel Zeit mit der Übung des Aufschlags verbringt, um konkurrenzfähig zu sein. Die Regeln erschweren es zudem beträchtlich, dass der Aufschlag zur spielentscheidenden „Waffe“ werden kann. Asse oder zwingender Vorteil nach dem Aufschlag sind daher ziemlich selten.

Regeln

Die Regeln zur Positionierung gelten sowohl für den Volley-Serve als auch für den Drop-Serve:

Zum Zeitpunkt, wenn der Ball beim Aufschlag auf den Schläger trifft, müssen die Füße des aufschlagenden Spielers hinter der Grundlinie und innerhalb verlängerten Linien der jeweiligen Platzhälfte sein:

Der Oberkörper des Spielers und der Ball dürfen sich dabei innerhalb des Spielfelds befinden. Außerdem darf der Spieler das Spielfeld betreten, unmittelbar nachdem der Ball den Schläger verlassen hat.

Vorher aber nicht:

Schon das Berühren der Grundlinie mit der Fußspitze beim Aufschlag ist ein Fehler.

Man darf auch nicht beliebig weit außen stehen:

Der linke Fuß ist hier außerhalb der verlängerten Linien der linken Platzhälfte, weshalb dieser Aufschlag nicht regelgerecht wäre.

Wer schlägt wann wohin auf, und was ist mit der NVZ?

Es muss jeweils das diagonal gegenüberliegende Feld getroffen werden, wobei der Ball nicht in der NVZ landen darf. Die Linien gehören dabei zur NVZ: Ein Ball auf die hintere Linie der NVZ ist ein Fehler. Genauso gehören die Linien zum Aufschlagfeld: Ein Ball auf die Grundlinie oder ein Ball auf die Außenlinie ist also kein Fehler. Wird der Punkt gewonnen, wechselt der Aufschläger mit seinem Partner die Seite. Verliert der erste Aufschläger die Rally, macht sein Partner von der Seite weiter, wo er grad steht. Verliert auch der zweite Aufschläger die Rally, wechselt der Aufschlag auf das andere Team. Die Zählweise und die jeweilige Positionierung der Spieler hab ich in diesem Artikel behandelt.

Volley-Serve

Das ist derzeit der beliebteste Aufschlag und ursprünglich auch der einzig erlaubte Aufschlag. Der Ball wird dabei aus der Hand aufgeschlagen.

Der Schlägerkopf muss dabei eine Bewegung von unten nach oben ausführen, wie in 4-3 zu sehen.

Der Schlägerkopf darf sich zum Zeitpunkt des Auftreffen des Balls nicht über dem Handgelenk befinden (4-1 zeigt die korrekte Ausführung, 4-2 ist ein häufig zu beobachtender Fehler).

Außerdem muss der Ball unterhalb der Taille des Aufschlägers getroffen werden, wie in 4-3 zu sehen.

Das obige Bild stammt aus dem Official Rulebook der USAP.

Alle Regeln zum Volley-Serve sollen im Grunde sicherstellen, dass dieser Aufschlag eben nicht zum spielentscheidenden Vorteil wird. Im folgenden Clip sehen wir einen Aufschlag von Anna Leigh Waters, der momentan besten Spielerin der Welt:

Diese Art des Aufschlags ist bei den Pros am häufigsten zu sehen: Volley-Serve, Top-Spin, tief ins Feld gespielt. Wir sehen aber auch, dass ihre Gegenspielerin den Aufschlag ohne große Mühe returniert. Asse oder direkt aus dem Aufschlag resultierender Punktgewinn sind im Pickleball ziemlich selten. Ganz im Gegensatz etwa zu Tennis und Tischtennis.

Drop-Serve

Diese Art des Aufschlags ist erst seit 2021 erlaubt. Abgesehen von den oben beschriebenen Regeln zur Positionierung der Füße gibt es beim Drop-Serve nur eine weitere Regel: Der Ball muss aus der Hand fallengelassen werden. Hochwerfen oder nach unten Stoßen/Werfen des Balls ist nicht erlaubt. Insbesondere darf der Ball auf beliebige Art geschlagen werden. Das macht diesen Aufschlag besonders Einsteigerfreundlich, weil man kaum die Regeln verletzen kann.

Ich habe dem Drop-Serve bereits diesen Artikel gewidmet.

Abgesehen von den Regeln – wie sollte man aufschlagen?

Es gibt hier zwei grundsätzliche Herangehensweisen:

Die einen sagen, weil man mit dem Aufschlag ohnehin selten einen direkten Punkt macht, sollte man ihn nur möglichst sicher in das hintere Drittel des Felds reinspielen:

Ins hintere Drittel, weil die Rückschläger sonst zu leicht einen starken Return spielen und die Aufschläger hinten halten können. Mit der gelben Zielzone ist es unwahrscheinlich, dass der Aufschlag aus geht.

Die anderen (zu denen ich auch gehöre) sagen: Mit dem Aufschlag kann man ruhig etwas Risiko eingehen. Schließlich kann das Return-Team keinen Punkt machen. Es ist okay, wenn von 10 Aufschlägen 2 ausgehen und die übrigen 8 es den Rückschlägern schwer machen, uns hinten zu halten. Der eine oder andere direkte Punkt sollte auch dabei sein. Darum sehen meine Zielzonen so aus:

Die meisten Aufschläge gehen Richtung Zielzone 1, ab und an mal einer nach 2 und 3. Die roten Zonen sind deutlich näher an den Linien als die gelbe, was natürlich die Gefahr eines Ausballs erhöht.

Im Allgemeinen kann man zum Aufschlag im Pickleball sagen:

Länge ist wichtiger als Härte oder Spin. Ein entspannt in hohem Bogen ins hintere Drittel des Aufschlagfelds gelobbter Ball macht dem Rückschläger mehr Probleme als ein harter Topspin in die Mitte. Kurze Aufschläge sind sporadisch eingesetzt als Überraschungswaffe gut, ansonsten erleichtern sie es dem Rückschläger nur, nach vorn an die NVZ zu kommen.

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