DER Trendsport in USA – nun auch in Deutschland
Pickleball ist die am schnellsten wachsende Sportart der USA (mit derzeit 4.8 Millionen Spielern) und erfreut sich auch in Deutschland steigender Beliebtheit. Warum ist das so?
Am Namen liegt es sicherlich nicht – der ist meiner Ansicht nach eher unglücklich gewählt. Schwamm drüber! Das Spiel selbst ist eine geniale Kombination aus Tennis, Badminton und Tischtennis:
Gespielt wird auf einem Badminton-Feld mit einem Tennis-Netz und übergroßen Tischtennis-Schlägern.

Pickleball Spielfeld
Die Bälle sind aus gelochtem Plastik und haben etwa Tennisball-Größe, sind aber leichter und fliegen langsamer.

Pickleball Bälle
Gezielt auf Spielspaß hin entwickelt
Man merkt als Einsteiger sofort, dass die Erfinder von Pickleball alles so abgestimmt haben, dass Spaß und Spielfreude möglichst maximiert werden:
Leicht zu lernen
Pickleball ist im wahrsten Sinne kinderleicht zu erlernen. Anders als beispielsweise beim Tennis oder Tischtennis, wo Anfänger erst einmal monatelang üben müssen, bevor sie den Ball mit Freude und Zuversicht im Spiel halten können, klappt das bei Pickleball fast auf Anhieb. Nach etwa zwei Trainingseinheiten kann man schon spielen, wenngleich natürlich noch Feinheiten und Finessen zu meistern bleiben. Das Motto ist: „Leicht zu lernen, schwer zu meistern!“. Das kommt Kindern und Jugendlichen zugute, die hier nicht erst längere Zeit Frustrationstoleranz beweisen müssen, bevor sich Erfolgserlebnisse einstellen. Ältere Spieler mit Erfahrung in Tennis oder Tischtennis hingegen finden sich noch etwas schneller in Pickleball zurecht. Ich spiele beides und konnte darum auch praktisch sofort beim Pickleball mithalten.
Ein Sport für alle – gemeinsam!
Kraft, Schnelligkeit und Kondition sind in Pickleball zwar nützlich aber weniger entscheidend als Ballgefühl, Ballsicherheit und Spielintelligenz. Darum können Senioren hier nicht nur untereinander sondern auch im Wettkampf gegen Jüngere erfolgreich sein. Das macht Pickleball zu einer Brücke zwischen den Generationen und vergrößert den Pool an verfügbaren Spielpartnern ungemein. Der Sport ist extrem inklusiv und für alle Altersgruppen und Geschlechter (eben auch in beliebiger Kombination auf dem Platz) geeignet.
Lange Ballwechsel ohne Aufschlag-Asse
In Tennis und Tischtennis ist der Aufschlag technisch recht anspruchsvoll (darum wird er oft sehr intensiv geübt) und häufig spielentscheidend. Beides ist bei Pickleball nicht der Fall: Der Aufschlag ist ein recht einfacher Unterhand-Ball und fast nie ein direkter Punkt für den Aufschläger:
Außerdem muss man als Aufschläger den Rückschlag erst einmal aufspringen lassen, so dass es kein Serve-and-Volley gibt. Tatsächlich ist es beim Pickleball taktisch eher nachteilig, aufzuschlagen. Das wird aber dadurch ausgeglichen, dass nur die Aufschläger Punkte machen können, während die Rückschläger nur das Aufschlagrecht errobern können. Die Nicht-Volley-Zone vor dem Netz sorgt auch für längere Ballwechsel.
Tolle Community
Ein weiterer wesentlicher Grund, warum der Sport solche Freude macht ist die aufgeschlossene und herzliche Community. Das scheint tief in der DNA von Pickleball verankert zu sein und macht es Einsteigern leicht, gleich mitzumachen und Kontakt zu finden, wodurch das Wachstum der Community beschleunigt wird.
Niedrige Einstiegshürden für Schulen und Vereine
Ein Pickleball-Spielfeld benötigt nur ein Drittel der Größe eines Tennis-Platzes und weniger Wartung als ein Sandplatz. Sportvereine und Schulen mit Hallenzugang können vorhandene Badminton-Felder sehr leicht und kostengünstig in Pickleball-Felder umwidmen. Der in der Umgebung von Fußball-Plätzen übliche Tartan-Bereich kann ebenfalls leicht und kostengünstig für Pickleball-Felder verwendet werden. Aus diesen Gründen sind die Hürden für Schulen und Vereine, mit Pickleball loszulegen recht niedrig, was die rapide Verbreitung des Sports auch zum Teil erklärt. Es läge sicherlich im öffentlichen Interesse, zur Förderung der Bevölkerungs-Gesundheit kostenfrei zugängliche öffentliche Pickleball-Plätze zur Verfügung zu stellen. So weit sind wir in Deutschland noch nicht, aber in den USA wird das so praktiziert.
Prominente Unterstützer
Eine Vielzahl Prominenter hat sich als Pickleball-Fans zu erkennen gegeben, was natürlich die Verbreitung des Sports enorm begünstigt. Unter ihnen sind Steffi Graf, Leonardo di Caprio, der kanadische Premier Justin Trudeau, George Clooney und nicht zuletzt Bill Gates, dessen Vater mit den Erfindern von Pickleball befreundet war und das Spiel bereits vor 50 Jahren in der Gates-Familie etabliert hatte:
Pickleball Spielregeln
Die Spielregeln und viele weitere hilfreiche Informationen sind hier zu finden.